

Weidezeit - Zeckenzeit -
Welche Krankheiten überträgt die Zecke und wie verhalte ich mich bei einem Zeckenstich?
Die Pferde dürfen im Frühjahr endlich auf die Weide, leider lauert dort auch die Krankheitsübertragung durch Zecken!
Borreliose
Die Borreliose ist beim Pferd bisher wenig erforscht, es gibt jedoch symptomlose bis schwere Krankheitsverläufe. Von Steifheit, Lahmheiten bis hin zu Gelenksentzündungen oder in schlimmen Fällen kann auch das Zentrale Nervensystem angegriffen werden, welches sich z.B. in Kopfschiefhalten, Koordinationsschwierigkeiten oder Schluckbeschwerden äussern kann. Jede dritte Zecke ist hierzulande mit den Borrelien infiziert! Seit einigen Jahren gibt es jedoch eine Schutzimpfung für Pferde.
FSME
Eine andere übertragbare Krankheit ist die FSME, die Frühsommermeningoenzephalitis. Bei der Meningo-Enzephalitis handelt es sich um eine Entzündung der Hirnhaut (Meningen) und des Gehirns (Cephalon). Die Krankheitsverläufe sind oft schwer und tödlich. Vor allem in Süddeutschland sind Zecken von FSME-Viren befallen, jedoch bisher nur ca. 1-5% der Zecken. Eine Impfung gibt es bislang nicht, die Krankheitssymptome sind ähnlich die der Borreliose, es können aber auch Fressunlust, Fieber und/oder Abgeschlagenheit auftreten.
Vorbeugung
Untersucht eure Pferde am besten täglich auf neue Zecken!
Die Übertragung der Krankheitserreger erfolgt nicht sofort, die Borrelien z.B. befinden sich im Magen-Darm-Trakt der Zecke und benötigt ca. 48 Stunden ehe sie durch den Speichel der Zecke auch ins Pferd gelangen.
Die meisten Zecken befinden sich am Boden, also im Gras.
Meist krabbeln sie jedoch nicht besonders weit, man findet sie häufig am Kronrand bis hin zum Karpalgelenk oder am Kopf, speziell an den Nüstern.
Sogar im Maul/Zahnfleisch hat man schon festgebissene Zecken gefunden!
Streicht mit sanftem Druck der Finger übers Fell und kontrolliert jede kleine Unebenheit, die ihr ausfindig macht!
Wenn die Zecken noch sehr klein sind (ca. 1mm) oder man diese nicht anfassen mag, eignet sich eine Zeckenzange oder eine normale Pinzette zum Entfernen!
Bitte die Zecke nicht herausdrehen!
Der Körper reisst dann ab und der Kopf bleibt in der Haut stecken,
welches eine Entzündung auslösen kann!
Greift die Zecke zwischen Daumen und Zeigefinger oder vorsichtig mit der Zeckenzange/Pinzette und übt leichten(!) Zug aus und wartet bis sie loslässt,
dies kann auch mal etwas länger dauern. (meist wenige Minuten)
Danach muss(!) der Zeckenkopf zerquetscht werden! Dies macht ihr am besten zwischen euren Daumennägeln, es muss knacken! Bei vollgesaugten Zecken nehmt lieber einen Hufkratzer und zerquetscht sie auf dem Boden, um Blutspritzer an euch zu vermeiden! Erst dann ist die Zecke tot, der Körper der Zecke ist sehr widerstandsfähig und würde einen Schuhtritt u.U. überleben und sich das nächste Saugopfer suchen!
Behaltet Stichstellen weiterhin im Auge, sollten die dick und warm werden, lasst sie zur Sicherheit nochmals von eurem Tierarzt kontrollieren.